Mit Samen sind diejenigen Teile der Pflanze gemeint, die bei günstigen Keimbedingungen zu einer neuen Pflanze heranwachsen können. Es wird zwischen 2 Samenarten unterschieden: Nacktsamer (Nadelholzgewächse z.B. Kiefer) und Bedecktsamer (Getreide wie z.B. Hafer, Obstbäume z.B. Kirsche oder Apfel, Korbblütler z.B. Ringelblume, Hülsenfrüchte z.B. Nüsse).
Kohlenhydrate 50 - 70 %
Fett 2 - 4 % (Spitzsaat 5 - 7 %),
Protein 10 - 12 %
Mineralstoffe 2 - 3 %.
Rest: Wasser, Ballaststoffe
Zu den Mehlsaaten zählen insbesondere Getreidekörner, feine Grassamen wie Lieschgras, Hirse (dazu zählt auch Dari und Milo) und Pseudogetreide Amaranth, Quinoah und Buchweizen.
Fett 30 - 55 % (Nüsse 30 - 67%)
Kohlenhydrate 10 - 20 %
Protein 15 - 25 %
Mineralstoffe 2 - 6 %.
Rest: Wasser, Ballaststoffe
Zu den Ölsaaten zählen viele (Un-)Kräuter-, Baum-, Sträuchersamen sowie alle Nüsse und Kerne.
Mehr zu Ölsamen: www.schrotundkorn.de/cgi-bin/drucken/printer.pl
Gesunde, ausgewachsene Tiere mit normalem Gewicht und ohne sonstigem Mehrbedarf UND die nach unseren Empfehlungen gefüttert werden, benötigen kein Kraftfutter.
Kraftfutter ist Pflicht bei Tieren, die einen Mehrbedarf an Nährstoffen haben d.h. während der Trächtigkeit, Laktation, im Wachstum, bei Krankheit und als Folge dessen bei Untergewicht/ Abmagerung. Tiere mit Mehrbedarf können je nach individuellem Bedarf 2-3x wöchtl. 1TL Kraftfutter bekommen. Das absolute Maximum liegt vorübergehend bei 1TL/Tag pro Tier.
Sämereien können aufgrund ihrer hochwertigen Inhalts- und Wirkstoffe nicht nur Krankheiten vorbeugen oder Mängel ausgleichen, sondern auch Symptome lindern wie z.B. Bauchweh, Durchfall, Verstopfung oder Haut-Fell-Probleme. Ich habe damit, z.B. Schwarzkümmelölsamen, bereits gute Erfahrungen gemacht. Eine Samenfütterung anstatt von Fertigfutter bietet sich außerdem z.B. bei steingefährdeten Tieren an, da Sämereien einen deutlich niedrigeren Kalziumanteil aufweisen als Mischfutter und Pellets.
Halter, die Pellets oder Mischfutter verfüttern, sollten von einer zusätzlichen Sämereiengabe absehen, weil der Speiseplan sonst zu gehaltvoll und strukturfaserarm ist. Sowohl Samen als
auch Pellets und Mischfutter sind ein Kraftfutter.
Es besteht die Schwierigkeit, dass einige Chinchillas mit Unverträglichkeiten auf einzelne Saaten reagieren oder gar eine Mehlsaatenunverträglichkeiten besitzen. Ölsaaten werden generell gut vertragen, Probleme gabs bisher nur mit Hanf und Hülsenfrüchtlersaaten.
Des Weiteren kann es passieren, dass Chins, die Samen als Futter bekommen, weniger andere Futtermitteln zu sich nehmen, weil sie sich mit den gehaltvollen Körnern überfressen. Das kann insbesondere zu Beginn der Einführung der Fall sein. Daher rate ich dazu, die Samen vernünftig zu rationieren und auf das Gesamternährungsverhalten seiner Tiere zu achten.
Bitte daran denken: Ein Zuviel an Samen bzw. Kraftfutter generell führt auf Dauer unweigerlich zu Zahnproblemen!
Achtung: Ölsamen sind verträglicher als Mehlsaaten und führen seltener zu Unverträglichkeiten. Auf Getreidekörner (v.a. Weizen) sollte man ganz verzichten.
Mögliche, bereits beobachtete Unverträglichkeiten und Nachteile, sind:
Folgende Öl-Saaten sind für eine Mischung geeignet: Leinsaat, Sesam, Negersaat, Leindotter, Mariendistelsaat, Sonnenblumenkerne, Fenchelsaat, Nachtkerzesamen, Kürbiskerne, Anissamen,
Chiasamen, Kardisaat, Melonenkerne, Zichoriesamen, Zucchinikerne, Gurkenkerne, Kümmelsamen, Flosamen
Die verträglichsten Mehlsaaten sind Paddyreis, Quinoah, Buchweizen, Amarath, Dari/Milo und Kanariensaat und Feingrassorten wie Lieschgras.
Fertige Saatenmischungen gibt es hier zu kaufen.
Einzelne Saaten kann man u.a. in folgenden Shops bestellen:
Einiges kann man in Reform-, Drogerie-, Bio- und Supermarkt-Häusern kaufen.
Bei der Anfütterung gibt es zwei Vorgehensweisen: