Hier kommt mein Erfahrungsbericht zu Tumoren. Ich habe das Chinchilla mit einem anderen zusammen von einer Züchterin übernommen als Partnertier für mein altes Chilli, da dessen Partner kurz vorher gestorben war. Ich war damals noch nicht besonders erfahren und wusste auch noch nicht, dass es Partnervermittlung und Notfalltiere, etc. gibt. Eines Abends während einer regelmäßigen Routineuntersuchung bemerkte ich eine Beule in der größe von ca. einer Erbse. Das Tier, namens Pünktchen, war ungefähr ein Jahr alt, genau weiß ich es leider nicht. Da ich beschloss dass diese Beule kein Notfall war habe ich entschieden am nächstem Tag zur Sprechstunde zu gehen. Ich ging zu der TÄ meines Vertrauens, die mir damals von anderer Stelle als Chilli-TÄ empfohlen wurde. Diese hat Pünktchen dann am nächsten Tag geröngt und mir mitgeteilt dass es sich vermutlich um einen Abzess handelt, der aber leicht zu entfernen wäre. Vermutlich nur durch ein winziges Stück Heu oder Kräuter verursacht, also nichts "Schlimmes", ohne Probleme zu entfernen. Gesagt, getan. Da ich mir dachte, wenn er eh schon unter Narkose ist kann ich ihn auch direkt Sterilisieren lassen, da ich in der Zwischenzeit heraus gefunden hatte, dass es sich nicht um zwei Mänchen handelte die ich von der Züchterin erhalten hatte sonder um ein Weibchen (dazu gibt es eine andere Geschichte). Die OP verlief auch wirklich gut, Pünktchen hatte diese gut überstanden. Leider teilte mir die TÄ mit, dass sie den Abzess nicht vollstänig entfernen konnte, sondern ein Teil in einer Kapsel noch drin wäre. Ich habe dann eine Anleitung und Medikamente mit bekommen, damit ich den Rest der Wunde und Abzess zuhause reinigen und mit der Hand entfernen konnte. Pünktchen hat auch ein Antibiotika bekommen, dass für eine Woche alle zwei Tage mit der Spritze von der TÄ verabreicht wurde. Ab diesem Moment ging es mit dem vorher wirklich lebendigen Tier bergab. Ich musste täglich alle 3 Stunden zugefüttert werden da er alleine überhaupt nicht mehr fraß. Zun Glück war es zu diesem Zeitpunkt beruflich möglich. Nach ca. einer Woche leidens, bemerkte ich dass der Abzess zurück kam, nur etwas tiefer als an der Stelle zuvor. Mir Vorwürfe machend nicht vollständig die Wunde gereinigt zu haben (obwohl ich das wirklich seeehr gewissenhaftig und, so wie aufgetragen, morgens und abends eledigt hatte)., teilte mir die TÄ mit, dass sich wohl ein neuer Abzess gebildet hatte, was laut ihrer Aussage schon mal vorkommen würde und sie diesen nur noch Medikamentös behandeln könnte. Er hatte in der Zwischzeit schon so abgenommen, dass sie es für zu risikohoch einstufte um nochmal eine Narkose zu machen. In der Zwischenzeit hatte er durch die ganzen Medikamente schon ganz entzündete Ohren und Augen, sowie mattes und fettiges Fell. Ich bemerkte im Laufe der Zeit dass er auch eine etwas angeschwollene Hand hatte und diese merklich schonte. Auch dies teilte ich der TÄ mit, die dieses aber "abtat" mit den Worten, "Vielleicht ist die Hand gebrochen, ist er irgendwo runtergefallen?". Sie könnte da aber erstmal nichts machen, das müssten wir erstmal aussitzen, der Abzess wäre schwerwiegender. Dann bin ich wieder nach Hause gefahren. Wie gesagt, es ging Pünktchen dann wirklich von Tag zu Tag schlechter innerhalb eines wirklichen kleinen Zeitraumes. Ich habe ihn dann abends immer mit aufs Sofa genommen, damit er sich nicht so alleine fühlte und er hat auch immer viel gekuschelt und ist in dieser Zeit sehr, sehr menschenbezogen und anhänglich geworden. Dann kam plötzlich der Abend der Abende. Er war den Tag über plötzlich richtig fit und blühte mit einem Mal total auf. Ich war total hppy, weil ich angenommen hatte, dass die Medikamente endlich wirken. Jedoch war dies nur der typische Hochmut vor dem Fall. Abends ging es wieder mit einem sehr fitten Chili auf das Sofa. Wie jeden Abend wurde wieder viel gekuschelt. Er legte sich auf mein Dekolletè und blieb dort liegen. Ich bemerkte dass plötzlich sein Atem immer flacher wurde und plötzlich ließ er sich so von mir bewegen, als wäre er bewusstlos. Mein Papa rief im Notfalldienst der TA-Praxis an und wir fuhren schnellstens zum TA. Pünktchen war innerhalb kürzester Zeit mehr tot als lebendig. Beim TA angekommen war dort eine andere Ärztin, die ich bisher noch nicht kannte. Diese laß sich kurz die Vorgeschichte durch und erkannte auf den ersten Blick, dass Pünktchen komplett voll mit Tumoren saß. Mit dem Moment bemerkte ich, dass seine "Gebrochene Hand" plötzlich komplett dick war und man deutlich spüren konnte dass sich dieser Tumor wirklich von den Fingerspitzen bis hin zu der OP-Narbe zog und auch am Bauch weiter nach unten verlief. Dies war mir in der aufregung zuvor nicht mal aufegefallen. Die neue TÄ legte mir dann ans Herz, den Armen zu erlösen, was ich dann auch getan habe. Die TÄ erklärte mir, dass ihre Kollegin das hätte bemerken müssen, da es offensichtliche Anzeichen auf Tumore und Krebs gab und man dagegen frühzeitig etwas hätte machen können.
Die entzündeten Augen und Ohren, sowie diese trostlose Fell und die Schwäche nach der Op waren alles Anzeichen die nur bermerkt werden mussten. Pünktchen ist nun an einem besseren Ort, ohne Schmerzen. Damals war ich noch sehr unerfahren, heute würde ich einiges anders machen. In meinem Erfahrungsbericht geht es eher um Anzeichen und das richtige deuten solcher Symptome, statt um die eigentliche Behandlung. Ich hoffe dass meine Erfahrung jemand anderes weiterhelfen kann und so Chinchillas frühzeitig auf die richtige Diagnose behandelt werden können.
(c)Autor/ Erfahrungsbericht: Yasmine, 2018