Welche Aufgabe hat ein Sandbad und welche Tierarten benötigen eins?
Viele Nager und andere Kleinsäuger benötigen zur regelmäßigen Fell- und Körperpflege ein Sandbad.
Dieses hat mehrere Aufgaben: Zum Einen dient es der Pflege und zum Anderen zum Abbau von Stress.
Im Genauen werden das Fell und die Haut durch das Sandbaden von Schmutz, Feuchtigkeit und Fett befreit. Es macht das Fell geschmeidig und luftig.
Ein Sandbad ist für viele Tiere einfach unerlässlich und gehört zur täglichen Pflege.
Haustiere, die ein Sandbad brauchen, sind u.a.:
Wie oft sollte man das Sandbad anbieten?
Das Sandbad sollte den Chinchillas 24h am Tag, also rund um die Uhr zur Verfügung stehen, ausgenommen sind natürlich kranke Tiere, Chins nach einer Operation oder Weibchen vor und nach dem Werfen.
Gründe, weshalb Chinchillas dauerhaft Zugang zum Sandbad haben sollten:
Welcher Sand ist der richtige für mein Tier?
Man unterscheidet zwischen zwei verschiedenen Sandsorten, die als Chinchilla(bade)sand verkauft werden. Dabei handelt es sich einmal um einen Quarzsand und das andere Mal um einen Tonmineral"sand" (ist im eigentlichen Sinne kein Sand, sondern ein Badesubstrat aus gemahlenem Tonmineral).
Bei Chinchillas sollte man stets den "richtigen" Badesand verwenden d.h. den Mineralton-Sand. Der meist angebotene bzw. verkaufte sog. Chinchillasand ist in Wirklichkeit ein Quarzsand, der den Schmutz und die Feuchtigkeit des Fells ungenügend aufsaugen kann. Auf Dauer benutzt, erscheint das Fell fettig und nicht so luftig und ebenmäßig wie beim geeignetem Sand.
Den geeigneten Tonmineralsand gibt es im Internet unter dem Namen Attapulgus-Sand zu bestellen, aber auch den Sepiolith: Bezugsquellen für geeigneten Sand
In der Zoofachhandlung wird meist das Tonmineral Sepiolith verkauft. Viele Marken bieten diesen an, so zum Beispiel JR Farm, Mulitfit oder Zookauf.
Wie unterscheide ich zwischen Quarzsand und Tonmineralsand, wenn doch beide unter dem selben Namen "Chinchillasand" verkauft werden?
Es gibt mehrere Unterscheidungsmerkmale, die nun aufgezählt werden:
1. Verpackungsbeschriftung:
Auf der Sandverpackung steht fast immer, wenn es sich um einen Tonmineral handelt!
z.B.:
Der Multifit Chinchilla Badesand ist ein reines und staubfreies [das stimmt nicht ganz, der Sand staubt trotzdem ] Naturprodukt (Tonmineral Sepiolith) von höchster Qualität. Die feinen glatten Körnchen garantieren eine optimale Fellpflege [...].
Quelle: Multifit Chinchillabadesand-Verpackung
2. Genaue Sandbezeichnung:
Häufig bezeichnen die Hersteller den Mineraltonsand als Chinchilla-SPEZIAL-Sand.
3. Preis:
Der Tonmineralsand kostet deutlich mehr als der Quarzsand, welchen man kiloweise bereits für wenige Euro beziehen kann.
4. Optischer Unterschied:
Rein optisch unterscheiden sich ebenfalls die beiden Sandarten: Der Tonmineralsand ist grobkörniger und dunkler als der Quarzsand, der noch zusätzlich leicht glänzend erscheint:
Tonmineral
Quarzsand
links: Tonmineral - rechts: Quarz
5. Knetprobe:
Auch existiert eine Probe, mit Hilfe derer man den richtigen Chinchilla-Tonmineral-Sand erkennt. Anleitung: Sand mit Wasser vermischen. Dann versucht man aus der Masse eine Kugel zu formen.
Resultat: Nur aus dem Tonmineralsand (links) bzw. aus der klebrigen Masse ist es möglich eine feste, runde Kugel zu formen. Eine Kugelformung aus Quarzsand fällt auseinander und ist nicht wirlich rund (rechts).
Wie oft muss ich den Sand wechseln?
Den Sand im Chinchillakäfig muss man deutlich seltener wechseln als den im Gehege anderer Nager und Kleinsäugern. Oft reicht es hier bereits aus, den Sand zu sieben und den, der durchs Baden rausgefallen ist, nachzufüllen, das allerdings nur, wenn sich bloß Köttel drin befinden. Wurde ins Sandbad reingepinkelt, sollte der komplette Sand ausgetauscht werden und die Schüssel gereinigt. Oft beugt man dem Reinpinkeln bereits vor, indem man das Sandbad auf den eingestreuten Boden stellt und nicht auf eine uneingestreute Etage - man sollte also Einstreu benutzen und nicht lediglich Pipischalen. Hier allerdings wiederum feinere Einstreu wie Hobelspäne und keine grobe wie Pellets oder Stroh. Oft pinkeln die Tierchen nur aus Bequemlichkeit rein, weil sie zu faul sind zur nächsten Schale zu laufen. Was da ebenfalls helfen kann, ist sozusagen den "richtigen" Standort der Schalen und des Sandbades zu suchen. Zudem pinkeln die Tiere seltener bis gar nicht ins Sandbad hinein, je größer die Grundfläche der Unterkunft ist.
Die ultimative Lösung ist jedoch, einfach ein geschlossenes Sandbad zu verwenden!
Welches Badesubstrat eignet sich noch?
Das Tonmineral-Bad kann im Grunde genommen nichts ersetzen, man kann jedoch zusätzlich oder als Beschäftigung z.B. im Auslauf Folgendes anbieten:
Lavaerde und Heilerde haben wie auch der Tonmineral-Chinchillasand die Eigenschaft Feuchtigkeit, Fett und Schmutz aufzusaugen und das Fell so schön flauschig zu halten. Dazu haben beide tolle pflegerische und gesundheitliche Eigenschaften - beide können entweder unter den Sand gemischt oder aber auch pur angeboten werden. Alles zum Thema Heilerde siehe hier. Auch für unter Allergien leidende Chins und Halter ist Heilerde eine mögliche Alternative zum Sand.