Grundsätzlich sollte man den Kontakt zwischen Chinchillas und Katzen oder Hunden vermeiden. Beide Tierarten enähren sich carnivor und sind Jäger und Chinchillas eine potenzielle Beute.
Caro C. aus unserer fb-Gruppe berichtet:
"Ich habe unseren Kater einmal dabei gesehen, wie er versuchte, ein Eichhörnchen zu töten. Es war noch ein junges Tier, das sich vermutlich mit letzter Kraft in ein Gebüsch bei uns im Hof gerettet hat. Jetzt bitte keine Kommentare dazu, ob man da eingreifen soll oder nicht. Wir haben eingegriffen. Unsere Katze bekommt genügend Futter und fängt sich dazu noch Mäuse, die sie aber nicht frisst und Vögel, die sie ebenfalls nur tötet. Also haben wir das Eichhörnchen vor ihr gerettet. Wir haben zuerst versucht, sie von dem Gebüsch weg zu scheuchen. Locken ging sowieso nicht. Dieser Killer-Blick, sie war nicht wiederzuerkennen. Sie war so fixiert auf das Eichhörnchen, hat immer wieder in einer Geschwindigkeit probiert an uns vorbei zu dem kleinen Tier zu kommen. Dazu dieser starre Blick. Katzen und Hunde sind Raubtiere, sind sie auch noch so niedlich. Sie sind dafür gemacht, zu jagen und nicht dafür, mit ihren möglichen Beutetieren zu kuscheln oder zu spielen. Wer da im Nachteil ist, ist klar oder? Wenn ein Chinchilla sich wehrt, verteidigt es sich und es ist Stress für das Tier. Bitte niemals Katze oder Hund mit Chinchillas zusammen lassen. Am Gitter macht auch überhaupt keinen Sinn. Wieso auch? Das ist total egoistisch und unreif. Nur weil man sehen will wie sie aufeinander reagieren und dann an den Reaktionen seinen Spaß hat."
Der Geruch, das Bellen/ Miautzen bzw. die Laute und das An-den-Käfig-Kommen und z.B. Schnüffeln oder Auf-dem-Käfig-Laufen durch eine Katzen versetzt Chinchillas in Stress. Sie riechen und sehen ihre Feinde, können aber nicht entkommen, da sie eingesperrt sind. Was bleibt ist der innere Stress, der sogar krank machen kann, sowie der Angriff durchs Gitter z.B. beißen einige Chins die anderen Tiere in die Nase gemäß des Mottos "Angriff ist die beste Verteidigung".
Ster chen aus unserer fb-Gruppe erzählt:
"Bei einem Pflege-Chin-Pärchen z.B. war der Bock überhaupt nicht gut auf die Katzen zu sprechen und sprang sofort ins Gitter, wenn eine zum Schnuppern kam."
Viele Halter inklusive mir beobachten, dass Chinchillas Warnschreie von sich geben, wenn ein Hund oder eine Katze ihren Raum betreten. Ein eindeutiges Indiz für Stress und Angst. Irgendwann gewöhnen sich die Chinchillas an die Tiere in ihrer Nähe, der innere Stress bleibt jedoch trotzdem höchstwahrscheinlich instinktiv erhalten.
Sonja L. aus unserer fb-Gruppe schreibt:
"Als einer der Kater hier mal den Raum betreten hat, in dem die Chins wohnen, war sofort Panik im Käfig. Also er war nur im gleichen Raum
und die Nasen im Käfig aber schon das Auftauchen reichte, dass die Nasen echt Stress hatten. Daher achte ich immer gut darauf, dass die Zimmertüren geschlossen sind."
Eine weitere Gefahr für unsere Chinchillas ist, dass v.a. Katzen sie auch durchs Gitter kratzen können.
Wenn man also carnivore Haustiere im selben Haushalt wie Chinchillas hält, sollte man darauf achten, dass die Chinchilas möglichst keinen Kontakt zu diesen haben und akribisch darauf achten, die Käfigtüren stets gut verschlossen zu halten.
Ein Zusammentreffen im Auslauf ist ein absolutes No-Go. Wie bereits oben erklärt, sind Katze & Co. fleischfressende Jäger und Chinchillas eine potenzielle Beute. Keiner von uns kann mit hundertprozentiger Sicherheit voraussagen, ob der Hund oder die Katze nicht doch irgendwann mal auf die Chinchillas losgehen. Trotz Domestikation besitzen unsere Haustiere immer noch starke Instikte, die niemals gänzlich unterdrückt werden können. Leider kann man in so einem unerwarteten Fall oft nicht rasch genug reagieren oder bekommt das gar nicht erst mit. Zudem können Hunde und Katzen auch im Spiel Chinchillas verletzen, weil diese ihnen deutlich unterlegen sind. Ein unachtsamer Moment und schon gibt es ein Unglück.
Für carnivore Heimtiere wie Frettchen gilt dasselbe wie für Katzen und Hunde.
Direkter Kontakt im Freilauf sollte unter allen Tierarten unterlassen werden. Auch wenn Chins mit Degus oder Meerschweinchen gehalten werden können, ist ein plötzliches Aufeinandertreffen ein Wagnis, da sich die Tiere nicht kennen und es zu Stress und Beißerei kommen kann.
Das Zusammenleben mit Degus und Meerschweinchen auf gemeinsamen Raum ist unter Berücksichtigung einiger Tipps gut möglich. Zu diesem Thema haben wir gesonderte Infotexte und Erfahrungsberichte auf der HP, die man hier findet: https://www.chinchilla-scientia.com/soziales-verhalten/soziale-haltungsformen/