Leider darf sich jeder seriöser und liebevoller Hobbyzüchter nennen, doch nicht viele sind dies tatsächlich. Es gibt viele Schwarze Schafe und Vermehrer im Chinchillazuchtdschungel. Vor
der Anschaffung sollte sich daher jeder genauer mit Merkmalen einer guten Zucht beschäftigen und seinen Züchter mit Bedacht auswählen.
Folgende Merkmale machen einen guten Züchter meiner Meinung nach aus:
Doch auch seriöse Hobbyzüchter (und andere Chinvermittler wie Pflegestellen) haben es nicht immer einfach, einen passenden Abnehmer für ihre Tiere zu finden. Daher soll hier auch aufgeführt
werden, was diese Personen sich ihrerseits von "einem seriösen Liebhaber-Halter" wünschen:
- Der seriöse Liebhaber nimmt die Aufnahme eines neuen Haustieres in Form eines Chinchillas für so wichtig, dass er es schafft, eine vollständig ausformulierte Anfrage zu schreiben und nicht
nur etwa: "Was kostet bei Ihnen ein ganz schwarzes Chinchilla?"
- Er nimmt sich die Zeit dazu, sich selbst Informationen rund um's Chinchilla zu beschaffen und stellt gern offen gebliebene Fragen. Stichwort: vorausschauend mitdenken und nicht erst mal
irgendwo her Chinchillas besorgen und im Nachhinein Fragen zur Haltung stellen. [1]
- Im Idealfall sucht er nicht nur "[...] zwei Chinchillas. Eins sollte schwarz sein und das andere gescheckt. Andere Farben kommen für mich nicht in Frage", sondern Tiere, die charakterlich
zueinander passen.
- Er ist sich darüber im Klaren, dass Chinchillas auch mal zum Tierarzt müssen und fällt nicht aus allen Wolken, wenn eine Tierarztrechnung mal 100 € oder mehr kostet. Dass eine Rechnung beim
TA diesen Preis erreicht, kann nämlich sehr schnell gehen.
- Im Voraus wird geklärt, wer die Tiere in der Urlaubszeit versorgen kann. Zwei Tage vor Urlaubsantritt beim Züchter anzurufen und zu fragen, ob man die Tiere nicht mal eben zwei Wochen lang
beherbergen könne, ist nicht der richtige Weg. Noch weniger richtig sind selbstverständlich Abgabe ins Tierheim oder schlimmeres...
- Als seriöser Liebhaber fängt man nicht plötzlich doch an, einen potenten Bock zu Weibchen zu verpaaren, weil man "doch nur einmal einen Wurf aufwachsen sehen will".
- Wenn das Chinchilla dringend eine medizinische Versorgung benötigt, geht man nicht erst auf Facebook und fragt, was dies und jenes sein könnte, sondern konsultiert einen fähigen Tierarzt.
Dies ganz besonders im Akutfall!!!
- Man hat sich genügend Wissen angeeignet, dass man aus der Verantwortung heraus ein Gespür dafür entwickelt, wie man mit Ratschlägen à la "probier dies, tu das" umgehen sollte. Schließlich
gibt es in der Tierhaltung keine Patentrezepte und man muss selbst für das, was man tut, Verantwortung übernehmen können. Gleichzeitig muss man von unterschiedlichen Ratschlägen das herausfiltern
können, was einem für die eigenen Tiere "am Richtigsten" erscheint.
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[1] idealerweise gibt auch niemand Tiere ab an Menschen, die sich noch überhaupt nicht mit der Haltung der Tierart auseinander gesetzt haben.
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